Auch bei besten Fragen und optimalen Umständen: Es kann herausfordernd sein, Gruppengespräche wirklich zu einem Ziel zu führen. In diesem Blogeintrag geht es um typische Problemen und erprobte Lösungen für die Leitung von Glaubenskursen, Hauskreisen, etc.:

  • Häufiges Fehlen von Teilnehmern: Lassen Sie sich nicht entmutigen! Rufen Sie an und erklären Sie dem Teilnehmer, wie wichtig er für die Gruppe ist.
  • Schwierige Fragen, die auftauchen: Falls Sie keine Antwort wissen, seien Sie ehrlich! Nehmen Sie sich die Freiheit, Nachforschungen anzustellen oder sich an einen Fachmann zu wenden und beim nächsten Mal eine Antwort zu geben. Geben Sie nicht den Anschein, etwas zu wissen, wovon Sie keine Ahnung haben.
  • „Falsche“ Antworten: Falls eine Aussage offenkundig unbiblisch oder unzutreffend ist, sollten Sie das dem Teilnehmer in der Regel nicht direkt auf den Kopf zu sagen! Fragen Sie lieber andere Teilnehmer, was sie dazu denken, oder stellen Sie eine weitere Frage, um den Gedanken klarzustellen. Manchmal ist es aber unumgänglich, Fehlurteile richtig zu stellen.
  • Streit: Verwenden Sie Meinungsverschiedenheiten zu ihrem Vorteil, außer es ist eher einer persönliche als sachliche Angelegenheit. Ermutigen Sie die Gruppe, sich einzubringen.
  • Missachten des Beitrags eines Teilnehmers durch die Gruppe: Lenken Sie die Aufmerksamkeit zurück auf die Frage der betroffenen Person. Zeigen Sie dem Fragesteller Respekt, auch wenn die Frage unpassend ist.
  • Abschweifen vom Thema: Greifen Sie taktvoll ein und führen Sie die Gruppe zum eigentlichen Thema zurück. Am besten eignet sich dazu eine Frage. Falls die im Gespräch aufgekommene Nebenfrage besonders wichtig ist, legen Sie einen Zeitpunkt fest, wo sie zum Hauptthema wird.
  • Teilnehmer kommen zu spät: Legen Sie einen Zeitplan fest. Beginnen Sie zur festgelegten Zeit oder bei Anwesenheit eines Großteils der Gruppe. Richten Sie freie Sitzgelegenheiten für zu spät kommende Teilnehmer her, damit niemand bei ihrer Ankunft aufstehen muss. Begrüßen Sie den zu spät Kommenden kurz: „Guten Abend, …, wir sind gerade bei der Frage …“ und fahren Sie mit der Diskussion fort. Vermeiden Sie es, lange Erklärungen abzugeben oder noch einmal von vorne anzufangen. Zu spät Kommende sollten nicht ignoriert werden, aber auch keine übermäßige Aufmerksamkeit genießen. Hoffentlich kommen sie beim nächsten Mal früher.
  • Langweiliger Verlauf der Diskussion: Führen Sie einen Konflikt herbei. Stellen Sie provokante Fragen oder spielen Sie die Gegenseite (Advocatus Diaboli). Ändern Sie das Thema, bringen Sie Humor ein.

Das Trainingshandbuch für Kursleiter – Hilfen zu Kurs- und Hauskreisleitung

Dieser Artikel ist eine geringfügig überarbeitete Fassung des Abschnitts “Zum Umgang mit typischen Problemen” aus unserem Trainingshandbuch für Kursleiter, in dem sich viele wertvolle Hilfen zu Kurs- und Kleingruppenleitung finden.

Bereits erschienene Beiträge zur Gesprächs- und Kleingruppenleitung: Von Jesus lehren lernen – Zielführende Gruppengespräch – Die Rolle des Diskussionsleiters – Bessere Fragen stellen – Praktische Hinweise

Foto: asiseeit / istockphoto.com  (Direkt zum Bild)

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